Unser Farmer Rodolfo Ruffatti Batlle aus El Salvador

Unser Mann in El Salvador – Rodolfo Ruffatti Batlle. Kaffeefarmer in fünfter Generation. Organic Framing, experimentelle Fermentationen, beste Qualität – das sind nur einige positive Eigenschaften unseres Kaffeeproduzenten in El Salvador. Auf der Finca El Salvador, der Finca Guanacaste und der Finca Esquipulas baut Rodolfo Ruffatti besten Specialty Coffee an – unter anderem auch für das Coffee School Project.

 

Coffee School Project – Kaffeefarmer unterstützten

 

Die Faszination für Kaffee erstreckt sich weit über seine belebende Wirkung hinaus. "Coffee School Project" ist eine Initiative, die diese Leidenschaft für Kaffee nutzt, um Bildung und Ausbildung in der Kaffeebranche in El Salvador zu fördern.

El Salvador war vor einigen Jahren noch für einzigartigen Kaffee bekannt. Durch Kriminalität, Korruption, geringe Preise an den Kaffeebörsen und mit Blattrost befallene Kaffeepflanzen kam der Kaffeemarkt in dem mittelamerikanischen Land jedoch zum Erliegen. Und das, obwohl es perfekte Bedingungen zum Kultivieren von Kaffee und auch von Specialty Coffee besitzt. Das möchten wir ändern und haben dafür das Coffee School Project gestartet.

Die Region Buenos Aires liegt inmitten einer malerischen Landschaft, direkt am Vulkan Santa Ana im Westen von El Salvador. Die einzigartige Lage dieses Gebietes, die nahrhaften Böden und die vielen verlassenen Plantagen haben uns zum Handeln bewegt. Gemeinsam mit Rodolfo Ruffatti Batlle haben wir eine dieser verlassenen Kaffeefarmen gekauft. „Diese nutzen wir dafür, dass den Kaffeefarmern vor Ort eine neue Perspektive geboten wird“, beschreibt Hardi Wild. 

 

Rodolfo Ruffatti Batlle – Kaffeeproduzent aus Leidenschaft

 

Specialty Coffee mit einer besonderen Geschmacksvielfalt war schon immer Rodolfos große Leidenschaft. Kein Wunder, bekam der doch die Begeisterung für das Produzieren von Kaffee in die Wiege gelegt. Rodolfo stammt aus einer Familie Kaffeefarmern, die schon seit fünf Generationen in El Salvador kultiviert. Alles begann mit der Finca El Salvador, heute ist diese Finca Rodolfos High Quality Farm – dort baut er ausgefallene Specialty Coffees an. 

Dort experimentiert er auch mit den Aufbereitungsmethoden. Einige dieser speziellen Specialty Coffees habt ihr auch schon bei uns im Shop gefunden. Darunter der FES Kombucha, bei dem die Kirschen für 48 Stunden in Kombucha fermentieren oder den FES Orange 48N, den es immer noch im Shop gibt. Beim FES Orange werden die Bohnen natural aufbereitet, dann folgt eine kurze 48-stündige Mazeration. Auf Hochbeeten erfolgt schließlich die natürliche Sonnentrocknung. Oder auch den leider schon ausverkauften FES Tataric, der mit Weinsäure fermentiert wird. Neben all diesen spannenden Aufbereitungen wird es in Zukunft von Rodolfo noch viel mehr geben.

 

Rodolfo Ruffatti Batlle und das Coffee School Project

 

Des Weiteren baut er seinen Kaffee auf der Finca Esquipulas und der Finca Guanacaste an. 2022 hat Rodolfo seine Farmer-Tätigkeit nochmals expandiert. Gemeinsam mit uns und weiteren Partnern wurde das Coffee School Project gegründet. Ein soziales Kaffeeprojekt, bei dem die Farmer in der Region Buenos Aires gezielt gefördert werden sollen.

Rodolfo ist dabei als Farmmanager auf der Finca des Coffee School Projects eingesetzt. Er kümmert sich um alle anbau- und aufbereitungsbezogenen Schulungen auf der Farm. Im Coffee School Project ist zudem eine externe Aufbereitungsstation inbegriffen, auf der Rodolfo seine jahrelange Erfahrung im Processing mit den Farmern, aber auch internationalen Röstern teilen kann. Als Steckenpferd für den künftigen Anbau von Specialty Coffee sieht Rodolfo die Prinzipien rund um Organic Farming, also den Kaffeeanbau nach ökologischen Standards.

 

Rodolfo Ruffatti Batlle und Organic Farming

 

Schon früh erkannte Rodolfo, dass der Klimawandel gerade im Kaffeeanbau große Auswirkungen haben wird. Daher stellte die Familie Ruffatti ihren Kaffeeanbau schon vor Jahren auf Organic Farming um. Die Experimentierfreude von Rodolfo brachte dabei eigens hergestellte Mikroorganismen hervor, die zur Produktion eigener Dünger und Pflanzenschutzmittel verwendete. Zudem nutzte er die Mikroorganismen zur gezielten Fermentation in der Kaffeeaufbereitung. Das verleiht den Kaffeebohnen einen harmonisch-fruchtigen Geschmack mit exotischen Noten. Die Erfahrung und das Wissen, das sich Rodolfo im Organic Farming angeeignet hat, teilt er nun auch mit anderen Farmern in der Region. Zudem ist es außerdem sein Ziel, Röstern in Europa zu zeigen, welche Vorteile Organic Farming tatsächlich hat: Es schützt und rekultiviert die einzigartige Umgebung und die Böden auf der Kaffeefarm und sorgt zusätzlich für beste Kaffeequalität. Eine Win-Win-Situation.

 

Der Kaffeefarmer und der Weltmarkt

 

Ein wichtiges Ziel von Rodolfo Ruffatti ist es, den Menschen in der westlichen Welt mitzuteilen, in welcher Grundsituation sich der Kaffeeanbau in den Ursprungsländern überhaupt befindet. Noch immer wird mehrheitlich börsengehandelter Kaffee zu Dumpingpreisen gekauft und getrunken. Das ist gleich null nachhaltig. Kleinere Farmer können mit der maschinellen Massenproduktion in beispielsweise Brasilien nicht mithalten, weshalb sie sich vom Kaffeeanbau abwenden. Das Bewusstsein gegenüber dem Produkt Kaffee muss sich langsam, aber sicher ändern. Menschen sollten die Produktion qualitätsvoller Specialty Coffees mehr schätzen und anerkennen. Das funktioniert derzeit nur durch einen angemessenen Preis, bei dem auch der Farmer selbst genug verdienen kann. Ändert sich dahingehend nichts, so werden es in Zukunft immer weniger kleine Farmer werden.

Auf der vom Coffee School Project gekauften Finca schulen wir Farmer in der Region Buenos Aires in El Salvador hinsichtlich neuer Anbaumethoden, Aufbereitungstrends, Export & Co. Außerdem haben wir Aufbereitungsanlagen besorgt, die von allen umliegenden Farmern gemeinsam genutzt werden können.

 

Rodolfo Ruffatti Batlle und die Finca Lombardia

 

Auf seiner Finca Lombardia hat Rodolfo gerade hinsichtlich des Klimawandels einiges vor. Tatsächlich wird in der Umgebung der Finca aktuell kein Kaffee kultiviert. Im Gegenteil: Durch den Klimawandel und den enormen Schädlingsbefall der vergangenen Jahre wurden die meisten Farmen in der Region niedergebrannt oder für den Anbau von Mais umgewandelt. Das Ergebnis: Eine riesige Maiswüste – keine Bäume, keine Wälder, keine Natur … nur Mais. Nach der Ernte sogar komplett leere graue Felder. Und das alles in einer Region, in der theoretisch sehr gute Bedingungen für den Kaffeeanbau vorhanden wären. Rodolfo Ruffatti Batlle könnte seine Finca in der Region zwar verkaufen und in eine andere Region umsiedeln, jedoch möchte er etwas bewegen! In Zukunft sieht er es als seine Mission an, das Gebiet zumindest bewaldet und lebendig zu halten, egal ob Kaffeeanbau, oder nicht. Es geht ihm um die Natur in seiner Heimat.

 

Interview mit Rodolfo Ruffatti Batlle

 

Du bist Kaffeefarmer in 5. Generation – wann wurde Kaffee für dich zum ersten Mal wichtig?

Das war 2010 als ich nach Berlin ging. Dort war die Specialty-Coffee-Szene bereits am Durchstarten. Ich fand es sehr motivierend zu sehen, welche Wichtigkeit dort dem Kaffeeproduzenten gegeben wurde, in dem man den Namen auf die Kaffeepackung druckte. Außerdem sprachen die Menschen dort bereits darüber, wie wichtig es sei, sich mit den Kaffeeproduzenten zusammenzuschließen, um guten Kaffee nach Deutschland zu bringen. Zu sehen, dass diese neue Welt existierte, in der Qualität und der Erzeuger wertgeschätzt wurden, ermutigte mich, mich mit Kaffee zu beschäftigen.

 

Heute baust du auf mehreren Farmen viele verschiedene Varietäten an und experimentierst mit Aufbereitungsmethoden. Was ist das Wichtigste, das du in den vergangenen Jahren in dieser Branche gelernt hast?

Du musst nicht alles für jeden sein, es ist besser, eine kleine Gruppe von Menschen zu finden, die an dich glauben und dich unterstützen und für sie das Beste geben, was du geben kannst.

 

Wo siehst du die Specialty-Coffee-Szene in zehn Jahren?

Der Klimawandel und steigende Kosten machen es sehr schwierig, Kaffeefarmer zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bis dahin noch Kaffee anbauen werde. Das möchte ich, aber angesichts der steigenden Kosten und all der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, ist das sehr schwierig. Ich nehme die Herausforderung an, aber ich sehe einige sehr schwierige Jahre vor mir.

 

Und wo siehst du dich persönlich in zehn Jahren?

Ich habe einen Witz gehört: Möchtest du Gott zum Lachen bringen? Dann verrate ihm deine Pläne! Wer weiß, wohin mich das Leben führen wird. Hoffentlich habe ich eine Familie, aber wer weiß. Was Kaffee betrifft, werde ich versuchen, weiterhin Kaffee zu produzieren und hoffentlich einige zusätzliche Möglichkeiten entwickeln, meinen Kaffee zu verkaufen, zum Beispiel Gelato.

 

 

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