Den richtigen Kaffeebereiter für dich finden!

Du hast Kaffee für dich entdeckt! Großartig! Mit oder ohne Milch, kurz oder lang, verdünnt oder komprimiert. Es gibt so viele Kaffeearten und darum ebenso viele Kaffeebreiter. Doch welcher ist der richtige Kaffeebereiter für dich? Das hängt davon ab, wie du deinen Kaffee am liebsten genießt: Als Filterkaffee, als Espresso, als Cappuccino, in großen Mengen, im Büro oder unterwegs? Je nachdem wie du deinen Kaffee am liebsten hast, demnach passt ein – na, oder vielleicht auch zwei – Kaffeebereiter zu dir. Denn je nach Brühmethode verändert sich auch der Geschmack deines Kaffees – auch wenn es ein und dieselbe Bohne ist. Wir erklären dir im Folgenden Kaffeebereiter-Vergleich, wie du den für dich richtigen Kaffeebereiter herausfindest.

 

Der richtige Kaffeebereiter – Filterkaffee

 

Die klassische (deutsche) Art Kaffee zu trinken ist als Filterkaffee. Viele denken dabei an die alten Filtermaschinen, oft in Büros zu finden, wo morgens um 7 Uhr ein Kollege mehrere Tassen ansetzt und das was überbleibt, bis zum Mittag weiterköchelt und immer stärker und bittere wird. Nein, heutzutage ist Filterkaffee ganz anders. Man braucht dafür gute Kaffeebohnen, wie etwa unseren neuen El Salvador FES Tataric oder unseren Klassiker Ruanda Umusazi natural, Filterpapier, einen Handfilter, eine geeignete Kanne, eine Mühle, heißes Wasser, eine Waage und ein geeignetes Gefäß. Natürlich nur, wenn man komplett ausgestattet sein will. Filterkaffee ist heute sehr fancy, das merkst du auch daran, dass es Unmengen an Handfiltern, Mühlen, Filterpapier et cetera zu kaufen gibt. Dafür wird man mit einem außerordentlichen Geschmack belohnt.

 

Der richtige Kaffeebereiter – Das Filterkaffee-Ritual

So einen Filterkaffee aufzubrühen hat schon etwas von einem kleinen Ritual. Du benötigst mit allem drum und dran schon fünf bis zehn Minuten für deine Tasse(n) Kaffee. Du wiegst die richtige Menge Bohnen ab, 24 Gramm, dann gibst du sie in die Mühle und mahlst. Du spülst Filter, Papier und Kanne mit heißem Wasser, gibst das Kaffeepulver in den Filter und gießt 400 Milliliter heißes Wasser gemütlich in Kreisbewegungen innerhalb von maximal drei Minuten auf. Filterkaffee ist somit schon mal nichts für Hektiker oder für Menschen, die es unkompliziert wollen. Außerdem solltest du deinen Filterkaffee pur genießen – keine Milch, kein Zucker, nichts anderes. Nur der Kaffeegeschmack und du. 

 

Übrigens: Je nachdem, ob du grobes oder feines Filterpapier (oder gar Metallfilter) verwendest, verändert sich das Verhältnis Körper-zu-Aromen. Je gröber, desto mehr Körper in deiner Tasse, je feiner, desto mehr Aromen.

 

Der richtige Kaffeebereiter – Die Chemex

 

Die Chemex ist im Grunde – zumindest von der Zubereitungsweise her – dasselbe wie die Pour-Over-Methode mit dem Handfilter. Es gibt jedoch ein paar feine Unterschiede. Zum Beispiel ist das eigens für die Chemex entwickelte Filterpapier 20 bis 30 Prozent dicker als zum Beispiel Filterpapier von Hario oder Kinto. Das sorgt dafür, dass die im Kaffee enthaltenen Schwebstoffe und Öle noch besser abgebunden werden. Dadurch entwickeln sich so gut wie keine Bitterstoffe in deinem Tassenprofil und das Endergebnis schmeckt ein wenig klarer und puristischer als bei der Handfilter-Zubereitung. Außerdem besteht die Chemex aus einem Stück und nach Abnahme der Holzmanschette, kann man sie auch gut in der Spülmaschine reinigen. Ansonsten ist das Aufbrühen mit der Chemex ziemlich ähnlich aufwendig wie mit dem Handfilter. Eine genau Anleitung für die Chemex findest du hier.

 

Übrigens: Die Chemex wurde von dem deutschen Chemiker Peter Schlumbohm in den 1940er-Jahren in New York entwickelt.

 

Der richtige Kaffeebereiter – French Press

 

Die French Press funktioniert nach der Full-Immersion-Methode. Hier wird der gemahlene Kaffee komplett in Wasser eingetaucht. Das Kaffeemehl badet also während der kompletten Brühdauer im Wasser. Erst am Ende werden die Kaffeepartikel durch ein Sieb oder einen Filter vom Kaffee getrennt. Der bekannteste Kaffeebereiter dieser Art ist die French Press. Für einen Liter Kaffee benötigt man mit der French Press 60 Gramm Kaffee, das heiße Wasser, eine Uhr. Also schon mal etwas weniger Equipment als bei der Filterkaffee-Methode. French Press ausspülen, Kaffee rein und 100 Milliliter aufgießen, um schonmal vorbrühen zu lassen. Dann gießt man den Rest auf und lässt den Kaffee gut vier Minuten ziehen. Danach trennst du Pulver vom Getränk mit dem Stempel und gießt den Kaffee am besten in ein anderes Gefäß.

 

Der richtige Kaffeebereiter – sehr beliebt in Deutschland

Die French Press gehört zu den beliebtesten Kaffeebereitern. Kein Wunder, die French Press ist einfach zu bedienen und ist auch in der generellen Handhabung ein sehr pflegeleichter Kaffeebereiter. Das großartige an der French Press-Zubereitung ist, dass du trotz der sehr einfachen Bedienung nicht auf Qualität und Geschmack verzichten musst. Die French Press, auch bekannt als Pressstempelkanne, ist dank seiner Bauweise sehr einfach zu reinigen und benötigt kein Filterpapier. Da man einen Metallsieb verwendet, bleiben fette, Öle und Schwebstoffe im Kaffee, wodurch er mehr Körper hat. Die French Press ist also unkomplizierter und man kann damit auch problemlos einen ganzen Liter Kaffee aufbrühen, also für die geeignet, die mehr brauchen und weniger tun wollen.

 

Übrigens: Für diese Methode sollte dein Kaffee sehr grob gemahlen sein.

 

Der richtige Kaffeebereiter – die Aeropress

 

Die Aeropress kam erst 2005 auf den Markt, hat die Kaffeeszene aber schnell für sich eingenommen. Das liegt vielleicht auch daran, dass der Kaffee mit diesem Kaffeebereiter ein sehr klares Aroma bekommt, daher eignet sich die Aeropress vor allem für fruchtige, helle Röstungen wie unsere Specialty Coffees. Vom Prinzip her funktioniert die Aeropress wie die French Press, also per Full Immersion. Man kann normalerweise mit diesem Zubereiter genau eine Tasse herstellen, und er eignet sich auch hervorragend für unterwegs, den die Aeropress besteht aus lediglich drei Teilen. Es gibt  mittlerweile aber auch Erweiterungen, um mehrere Tassen zuzubereiten oder sogar Espresso damit zu extrahieren.

 

Übrigens: Die Aeropress wurde von der gleichen Firma entwickelt wie das Frisbee. 

 

Der richtige Kaffeebereiter – die Siebträgermaschine

 

Der Espressomacher. Entwickelt Mitte des 19. Jahrhunderts in Italien. Mit einem Espresso aus dem Siebträger kannst du viele weiter Kaffeespezialitäten machen wie Cappuccino, Flat White, Americano, Cortado et cetera. Du brauchst auch nicht sehr viel: Die Siebträgermaschine, eine Waage, eine Mühle, einen Tamper. Da geht noch mehr, aber für die Grundausstattung reicht das. Sobald die Siebträgermaschine mal Betriebstemperatur erreicht hat, geht ein Espresso ganz schnell, 17 bis 19 Gramm für einen doppelten Espresso fein mahlen, im Siebträger mit dem Tamper verdichten und nach 25 bis 30 Sekunden hat man dann einen doppelten oder zwei einfache Espressi

 

Der richtige Kaffeebereiter – Schokolade und Nuss

Ein Espresso aus dem Siebträger besticht durch Vollmundigkeit. Oftmals gepaart mit einem exzellent schokoladigen Geschmack, der von würzigen, herben oder auch Karamell-Akzenten abgerundet wird. Ist dein Espresso Blend etwas heller geröstet, so kommen auch florale Noten zum Vorschein. Den Espresso kann man durch mehr oder weniger Pulver, mehr oder weniger Wasser, hinzufügen von Milchschaum oder einem Schuss Schnaps in viele verschiedene Kaffeespezialitäten verwandeln. Eine Siebträgermaschine ist also ein sehr vielfältiger Kaffeebereiter und die nötigen Handgriffe bekommt man mit ein wenig Übung auch schnell raus.  Die „negative“ Seite ist, dass eine gute Siebträgermaschine ein bisschen mehr kostet: gute Maschinen gehen bei circa 2.000 Euro los. Limit ist nach oben fast offen. Außerdem sind Siebträgermaschinen schwer und benötigen auch einiges an Platz.

 

Übrigens: Du kannst auch mittlere und helle Röstungen im Siebträger zubereiten. Die hellen Röstungen enthalten im Vergleich zu dunklen erheblich mehr Säure, weshalb man ein sehr fruchtiges Tassenprofil erzielt. Dieses Geschmackserlebnis ist vielleicht nichts für Jedermann, aber für Experimentierfreudige garantiert einen Versuch wert!

 

Der richtige Kaffeebereiter – die Herdkanne

 

Umgangssprachlich kennt man sie viel eher unter ihrem Pseudonym „Bialetti“. Das ist der Name der berühmtesten Herdkannen-Hersteller aus Italien. Auch die Herdkanne arbeitet, wie die French Press, mit einem relativ groben Metallsieb. Man benötigt jedoch sehr wenig Equipment. Die Herdkanne, gemahlenen Kaffee, Wasser. Basta. Die Kaffeezubereitung mit der Bialetti ist einfach, relativ schnell und unkompliziert. Es geht zu Hause, auf dem Gasherd, per Induktion, unterwegs mit dem Gaskocher, auf dem Lagerfeuer und so weiter. Außerdem verkörpert die Bialetti das italienische Kaffee-Lebensgefühl wie kein anderer Kaffeebereiter.

 

Der richtiger Kaffeebereiter – kein vollwertiger Espresso

Mit der Herdkanne bekommt man lediglich einen Druck von1,5 bar hin, weshalb der Espresso aus der Herdkanne nicht mit einem Siebträgermaschinen-Espresso zu vergleichen ist, der mit gut 9 bar aufgebrüht wird. Nichtsdestotrotz entsteht ein Tassenprofil, welches kräftige Schokoladennoten enthält und mit einem vollmundigen Geschmack mit angenehmem Körper abgerundet wird. Bei mittleren Röstungen entsteht ein sehr ausgewogenes Geschmacksbild, welches ländertypische Geschmacksnoten nach zum Beispiel Frucht, Nuss oder Krokant enthält. Somit ist die Herdkanne für all diejenigen, die ihren Kaffee unkompliziert, authentisch und schnell haben wollen.

 

Übrigens: Wenn du bereits vorgewärmtes Wasser in die Herdkanne füllst, bekommst du deinen Kaffee noch schneller und besser. 

 

Der richtige Kaffeebereiter – der Vollautomat

 

Dieser Kaffeebereiter befindet sich in vielen Haushalten und in vielen Büros: der Kaffeevollautomat. Kaffeetechnisch gesehen ist es die eierlegende Wollmilchsau. Der Vollautomat kann auf Knopfdruck quasi alles: Cappuccino, Espresso, Kaffee, doppelt, halbiert, Latte Macchiato, heißes Wasser für Tee und vieles mehr. Wenn Wasser, Milch und Bohnen in der Maschine sind, musst du nur wissen, welchen Knopf du drücken musst. Und ja – auch aus dem Vollautomaten bekommt man ein gute Tasse Kaffee heraus. Der Vollautomat ist somit etwas für Vieltrinker, Gemütliche und Menschen, die gern bei jeder Tasse etwas anderes haben wollen. 

 

Der richtige Kaffeebereiter – Platz und Pflege

So ganz sorglos ist ein Vollautomat dann aber doch nicht. Auch wenn Vollautomaten kompakt sind, benötigen sie doch einiges an Platz. Außerdem benötigen die Rohre und andere Komponenten viel Pflege, vor allem da durch einige auch Milch fließt. Zudem können Bohnenöle, wenn du diese nicht regelmäßig entfernst, ranzig werden. Betroffene Elemente können der Bohnenbehälter, das Mahlwerk, Siebe, Leitungen und Ausläufe sein. Daher ist es unbedingt ratsam, dass du deinen Kaffeevollautomaten gemäß den Angaben des Herstellers reinigst und regelmäßig entkalkst.

 

Übrigens: Für den Vollautomaten eignen sich dunkle und helle Röstungen. Wie du den perfekten Kaffee findest, kannst du hier nachlesen.

 

Der richtige Kaffeebereiter – Fazit

 

Für jeden Typ Mensch gibt es da draußen den richtigen Kaffeebereiter. Für die Experten, für die Detailversessenen, für die „Faulen“, für die Outdoor-Kaffee-Trinker, für Viel-Trinker und so weiter und so fort. Welcher Typ du bist, weißt du am besten und jetzt weißt du auch, wie du den für dich passenden Kaffeebereiter findest. Eventuell hat es dich auch inspiriert, mal eine andere Brühmethode zu verwenden und wer weiß, wo das hinführt. Eins ist sicher – egal welche Methode du für dich wählst: mit Bohnen von Wildkaffee bekommst du immer eine köstliche Kaffeespezialität. Also trinkt guten Kaffee und #staywild.

 

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