Vollautomat vs Bialetti - Wer liefert den besseren Espresso?

viele Wege führen zum Espresso. Es gibt Vollautomaten, Herdkannen und natürlich Siebträgermaschinen. Da Letztere außer Konkurrenz sind, stellen wir uns die Frage, wo schmeckt der kurze Braune besser: Vollautomat vs Bialetti. Wir betrachten beide Brühmethoden, passende Kaffees und welche Maschine den besseren Espresso macht. Der große Espresso-Vergleich!

 

Vollautomat: Die High-Tech-Lösung

 

Vollautomaten haben sich zu wahren Alleskönnern in der Kaffeewelt entwickelt. Sie bieten eine Fülle von Funktionen, beginnend bei der Auswahl der Kaffeebohnen bis hin zur individuellen Einstellung des Mahlgrads, Wassermenge, Brühtemperatur und vieles mehr. Durch die automatische Extraktion auf Knopfdruck ermöglichen sie eine schnelle und präzise Zubereitung. 

 

Was ein Vollautomat benötigt, um immer guten Kaffee zu liefern, ist vor allem eine regelmäßige Reinigung und Pflege. Die regelmäßige Entkalkung, die Milchdüsenreinigung, das Ausleeren des Satzbehälters sowie technische Wartung haben einen hohen Stellenwert, wenn es um den besten Geschmack des Kaffees aus dem Vollautomaten geht. Warum? Ganz einfach, werden die einzelnen Komponenten des Vollautomaten nicht regelmäßig gereinigt, dann bilden sich Schimmelpilze, die sich geschmacklich und eventuell auch gesundheitlich erheblich auswirken können.

 

Vollautomat vs Bialetti: Technische Daten eines Vollautomaten

 

Druck: Vollautomaten arbeiten mittlerweile mit einem Druckbereich zwischen 9 und 15 bar. Der ideale Druck für eine gute Espressoextraktion liegt auch in dem Bereich ab 9 bar. Höherer Druck ermöglicht eine bessere Extraktion.

 

Mahlgrad: Die Einstellbarkeit des Mahlgrads ist ein entscheidender Faktor, der die Extraktion beeinflusst. Hier reicht die Skala von grob bis fein, um den individuellen Vorlieben gerecht zu werden.

 

Automatische Dosierung: Die Möglichkeit zur automatischen Dosierung ermöglicht eine konsistente Qualität und eine einfache Handhabung. Oft kann man bei den Vollautomaten eine genaue Gramm-Anzahl einprogrammieren.

Beim Vollautomaten kannst du mittlerweile sehr viele Variablen per Hand einstellen und gute Maschinen brühen dir auch einen ziemlich guten Espresso auf. 

 

Vorteil: Bohnen werden frisch gemahlen, hoher Brühdruck möglich.  

 

Bialetti: Die traditionelle Handwerkskunst

 

Die Bialetti-Maschine, auch als Moka Express oder Herdkanne bekannt, repräsentiert die Essenz der traditionellen italienischen Kaffeezubereitung. Diese Methode arbeitet auf Basis von Druck und Dampf. Das Wasser wird im unteren Behälter erhitzt und durch das Kaffeemehl nach oben gedrückt, um einen reichhaltigen Espresso zu produzieren.

 

So entsteht ein Tassenprofil, welches kräftige Schokoladennoten enthält und mit einem vollmundigen Geschmack mit angenehmem Körper abgerundet wird. Bei mittleren Röstungen entsteht ein sehr ausgewogenes Geschmacksbild, welches ländertypische Geschmacksnoten nach z. B. Frucht, Nuss oder Krokant enthält. Bei beiden Varianten schmeckt man klar raus, dass der Kaffee in der Herdkanne zubereitet wurde. Kurz gesagt, verfügt die Herdkanne über ein recht eigenes Geschmacksbild. Bei der richtigen Zubereitung schmeckt Herdkanne Kaffee aber hervorragend.

 

Vollautomat vs Bialetti: Technische Daten einer Bialetti

 

Druck: Im Gegensatz zu Vollautomaten arbeitet die Bialetti mit einem vergleichsweisen niedrigen Druck von 1 bis 2 bar. Dieser sanfte Druck ermöglicht eine langsamere Extraktion. Der ideale Druck für einen echten Espresso wird jedoch nicht erreicht. Auch bei den Herdkannen mit Cremaventil erreichst du eher einen Druck von maximal 6 bar.

 

Mahlgrad: Der Mahlgrad für die Bialetti liegt im mittelfeinen Bereich und variiert je nach persönlicher Vorliebe. Wer es frisch mag, muss zur Herdkanne noch eine Mühle zulegen, oder sich bei der Rösterei seines Vertrauens bereits passend gemahlenen Kaffee besorgen.

 

Manuelle Dosierung: Die Dosierung wird hier manuell durchgeführt. Die Dosierung ist nicht besonders schwer: Das Sieb wird ohne Anzudrücken bis zum Rand gefüllt. Im Vergleich zum Vollautomaten ist das keine grammgenaue Füllung. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich noch eine Feinwaage dazu besorgen.

 

Das Einfache an einer Herdkanne ist, dass sie nicht viele Komponenten hat und nicht viel benötigt außer Wasser, Kaffeepulver und einer Hitzequelle. 

 

Vorteil: Überall einsetzbar, auch für unterwegs geeignet, besonderes eigenes Geschmacksprofil

 

Vollautomat vs Bialetti: Extraktion im Vergleich

 

Die Exktraktion eines Espressos mit einem Vollautomaten ist relativ einfach. Der Automat muss mit guten Bohnen bestückt sein, wie etwa unsere Wildsau oder Bergsonne. Wasser muss gefüllt sein und die Maschine ist eingeschaltet. Wenn man bereits alle Variablen wie Mahlgrad und Wassermenge eingestellt hat, dann drückt man den Espressoknopf und die Maschine erledigt den Rest: Bohnen werden frisch gemahlen, dann werden sie komprimiert und das Wasser wird mit 9 bis 15 bar durch das Pulver gepresst. Voilà Espresso!

 

Bei der Herdkanne wird (bereits vorgewärmtes Wasser bis zum Ventil in den unteren Teil gegeben, das Sieb mit frisch oder vorgemahlenem Pulver gefüllt, ohne es anzudrücken. Dann wird die Maschine zusammengeschraubt und auf mittlerer Hitze der Espresso gemacht. Durch das Erhitzen entsteht Wasserdampf, der nach oben steigt, durch das Pulver im Trichtereinsatz hindurchströmt und das aromatisierte Wasser in die darüber liegende Kanne leitet.

 

Vollautomat vs Bialetti – die Aromen

Die Geschmacksprofile der beiden Methoden unterscheiden sich aufgrund ihrer Extraktionsprozesse erheblich. Vollautomaten bieten eine präzise Steuerung von Parametern wie Druck und Temperatur, was zu einer gleichmäßigen Extraktion und einem ausgewogenen Geschmack führt. Die Bialetti hingegen erzeugt einen Espresso mit intensiven Aromen und einem kräftigen Geschmack, wobei der niedrigere Druck und der Dampfprozess charakteristische Nuancen erzeugen. Eigentlich – und dann müsste der Artikel hier enden, was wir nicht möchten – macht eine Herdkanne keinen Espresso. Es ist ein starker Kaffee.

 

Vollautomat vs Bialetti – geeignete Kaffees

 

Sowohl für den Vollautomaten als auch für die Herdkanne eignen sich vor allem dunkle Röstungen und mittlere Röstungen, sogenannte Omniroasts. Da es hier um den Espresso geht, würden wir natürlich eher eine Espressoröstung, also eine dunkle, empfehlen, da damit vor allem die beliebten schokoladigen und nussigen Noten in der Tasse langen. Doch wer es gern etwas fruchtiger mag, der kann natürlich auch zu einer guten mittleren Röstung greifen. Hier wird das fruchtige Geschmacksprofil durch komplexe Schokoladennoten abgerundet.

 

Ob man sich nun für einen Blend oder einen Single Origin Kaffee entscheidet, ist dem persönlichen Geschmack geschuldet. Bei einem Blend, wie unseren dunklen Röstungen, geht es darum, mit der Mischung ein ausgewogenes Tassenprofil zu schaffen. Bei einem Single Origin geht es darum den Länderspezifischen Geschmack aus der Bohne zu holen. Am besten du probierst mal beides und findest für dich den optimalen Weg.

 

Vollautomat vs Bialetti – Zwei Espressi von Wildkaffee 

Wir nahmen jetzt als Beispiel einfach zwei Kaffees von uns. Eine dunkle Espressoröstung, den Blend Out of the Dark, und eine mittlere Röstung, den Guatemala Santa Isabel. Beides zwei köstliche Kaffees aus unserer Rösterei. Beide eignen sich für die Zubereitung mit dem Vollautomaten oder mit der Bialetti. Beide haben komplett unterschiedliche Geschmacksprofile. Wie der Name schon verspricht, bekommst du mit dem Out of the Dark einen nach dunkler Schokolade schmeckenden Espresso. Mit dem Guatemala Santa Isabel bekommst du einen Espresso, der nach Milchschokolade schmeckt und zudem mit Noten von getrockneten Aprikosen abgerundet wird. Dieses Geschmackserlebnis bekommst du sowohl aus dem Vollautomaten als auch aus der Herdkanne. Nur eben anders. Der Vollautomat ist imstande deinem Espresso eine Crema zu verleihen, die Herdkanne nicht.

 

Vollautomat vs Bialetti – Fazit

 

Espresso aus dem Vollautomaten oder aus der Herdkanne kann man im Grunde gar nicht vergleichen. Denn die beiden Maschinen arbeiten mit einem derartig unterschiedlichen Druck, dass bei der Herdkanne kein Espresso per se rauskommt, sondern ein starker Kaffee. Nicht umsonst heißt die Herdkanne in ihrem Urpsrungsland Italien Caffettiera, was einfach nur Kaffeemaschine bedeutet. Nichtsdestotrotz ist es kein guter Kaffee und da er recht stark ist, kannst du ihn auch in Espressogröße servieren und der Geschmack wird alle Beteiligten erfreuen. Aus einem Vollautomaten bekommst du aufgrund der mittlerweile weit entwickelten Technik einen relativ anständigen Espresso mit schöner Crema.

 

Kurzübersicht

 KaffeevollautomatBialetti
Vorteile
  • Vielfalt an Kaffeespezialitäten
  • maximaler Komfort auf Knopfdruck
  • hohe Qualität der Kaffeegetränke
  • langlebige bei guter Pflege
  • einfache Bedienung
  • schnelle Reinigung
  • unverkennbare Optik
  • platzsparend & preiswert
  • spezifischer Kaffeegeschmack
  • langlebig
Nachteile
  • oft laut im Betrieb
  • Reinigung aufwendig
  • gute Maschinen sind teuer
  • vorab musst du viel einstellen
  • manuelle Zubereitung
  • keine Auswahl an Kaffeespezialitäten
  • kein echter Espresso
Empfehlung Ideal für alle, die Vielfalt und Komfort wollen. Man muss sich nicht so einarbeiten wie bei einem Siebträger. Optimal für Genießer, die keinen Schnickschnack benötigen und auch gern unterwegs Kaffee machen.

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