Vergleich von Kaffee und Wein – welche Unterschiede, welche Gemeinsamkeiten gibt es?

Für die Allermeisten gehört es zur täglichen Routine nach dem Aufwachen als erstes an einer Tasse Kaffee zu nippen. Der Duft von frischem Kaffee macht gute Laune. Dem kann sich kaum jemand entziehen. Und die belebende Wirkung des Koffeins ist längst sanfte Alltagsdroge, um in der Früh oder auch sonst tagsüber einen kleinen Energieschub zu bekommen.

Für andere ist es Ritual zu einem guten Essen oder gemütlich auf dem Sofa ein Glas Wein zu genießen und den Tag damit entspannt und genussreich ausklingen zu lassen. Beide Getränke sind aus unserem Leben kaum mehr wegzudenken und bereichern unser Genussleben auf ihre ganz eigene Weise.

 

Das Terroir von Wein und Kaffee - Herkunft verpflichtet

 

Aus früheren Luxusgütern ist in beiden Fällen längst ein Massenprodukt geworden. Es gibt haufenweise Qualitätsunterschiede und für jeden Geldbeutel die zuträgliche Variante. Die preislichen Unterschiede haben natürlich auch viel mit der Qualität zu tun. Und je sortenreiner ein Kaffee oder Wein ist, desto teurer wird er. Wenn ein Wein von einem ganz bestimmten Weingut, aus einer ganz bestimmten Lage kommt, macht das auch geschmacklich einen riesigen Unterschied zu bunt zusammen gemischten Weinen aus einer Genossenschaft.

Gleiches gilt für Kaffee. Nur wenn eine spezielle Varietät oder eine bewusst ausgewählte Mischung in eine Kaffeeröstung gelangt, können die für eine Region und Varietät typischen Geschmacksprofile zum Tragen kommen. Kaffee gibt es in vielen Varietäten und er wird in ganz verschiedenen Teilen der Welt angebaut. Die jeweilige Sorte und ihre Fähigkeit, unter bestimmten Bedingungen gut zu wachsen, haben großen Einfluss auf Aroma- und Geschmacksprofil des Kaffees. Bestimmte Kaffee-Varietäten gedeihen, genau wie Rebsorten, in bestimmten Regionen besonders gut. Die Art des Bodens, in dem die Kaffeepflanzen wachsen, die Sonneneinstrahlung und andere klimatische Elemente spielen eine Rolle bei der Entwicklung von Kaffeearomen.

 

Wenn man sein Handwerk versteht – Aroma- und Geschmacksentwicklung

 

Kaffee einer bestimmten Region hat genau wie Wein ein einzigartiges, vielfältiges Bouquet von Aromen, die spezifisch für seine Sorte und sein Terroir sind. Weiterhin spielt natürlich die Art des Röstens eine enorme Rolle für die Geschmacksentwicklung des Kaffees. Man kann die Entscheidungen, die beim Rösten getroffen werden mit denen vergleichen, die im Keller das Endergebnis eines Weines beeinflussen. Um die für das Herkunftsland typischen Eigenheiten herauszukitzeln, braucht es beim Rösten viel Fingerspitzengefühl.

 

Kaffee und Wein – eine Gegenüberstellung

 

Vergleicht man Kaffee und Wein von Grund auf dann muss man als erstes festhalten, dass sie beide landwirtschaftliche und Naturprodukte sind. Sie sind beide das Ergebnis aus der Konstitution der Pflanze, der Sorgfalt ihrer Ernte und weiteren Verarbeitung und den Prozessen, die letztlich zu den Produkten führen, die wir so gerne konsumieren. Für Kaffee wie für Wein ist eine gute Qualität abhängig davon, dass ihre Früchte zum perfekten Erntezeitpunkt gepflückt werden. Bei hoher Qualität wird nicht nur der Zeitpunkt der vollen Reife der Trauben oder Kaffeekirschen abgewartet, sondern auch beim Ernten selbst darauf geachtet, nur die wirklich reifen Früchte mitzunehmen. Keine unreifen und keine überreifen Früchte sollten in den „Erntekorb“ wandern. Passiert dies doch, so wird im Nachhinein noch einmal ausgesiebt, so dass am Ende wirklich nur der Idealzustand weiter verarbeitet wird.

 

Weiterhin ist es wichtig, die Ernte schnell und schonend zu verarbeiten. Sowohl Kaffeekirschen als auch Trauben beginnen mit Verfallserscheinungen, sobald sie von ihrer Trägerpflanze abgenommen wurden. Es setzen Zersetzungs- und Gärungsprozesse ein. Um keine Fehltöne im fertigen Produkt zu riskieren muss also zügig mit den weiteren Arbeitsschritten fortgefahren werden. Auch dabei wird, wenn sorgfältig gearbeitet wird, immer wieder nachverlesen und schlechtes Erntegut aussortiert.

 

Mit mehr Reife zu mehr Geschmack

 

Gemeinsam ist Wein und Kaffee auch, dass sie maßgeblich durch einen Fermentationsprozess gehen, bevor sie zu dem werden, was uns so gut schmeckt. Wie bei vielen Lebensmitteln, sorgt erst die Fermentierung zu den gewünschten Noten, die ein Produkt charakterisieren. Beim Wein augenfällig, aber auch für Kaffee von Bedeutung, ist eine Form der Reifung. So wie Wein im Fass oder Tank heranreifen muss, müssen auch Kaffeebohnen in Form einer Trocknung reifen und einen maximalen Feuchtigkeitsgrad erreichen, bis sie endgültig in Kaffeesäcke verpackt werden können.

 

Beide Getränke blicken auf eine lange Geschichte zurück. Die Art, wie sie konsumiert werden, unterliegt Trends und Veränderungen. Das Grundprodukt ist aber an sich das Gleiche geblieben. Wenn sich auch Herstellungsprozesse verbessert und vereinfacht haben. Wobei man auch hier sagen muss, dass hochklassige Weine und Spezialitätenkaffees häufig zurück zum Ursprung der Herstellung gehen. Sie machen sich das Leben der Qualität wegen teils schwerer, in dem sie eher auf ihre eigene Handarbeit vertrauen und Maschinen links liegen lassen. Auch ursprünglich mal der Erleichterung gedachte schönende Mittelchen werden von qualitätsbewussten Winzern und Kaffeebauern nicht verwendet, um bessere, natürliche Qualität zu erreichen.

 

Wein und Kaffee können nach Sorte und Herkunft identifiziert werden. Und beide verwenden viele ähnliche Begriffe, um die Aromen und Geschmacksrichtungen zu beschreiben. Das Aromawörterbuch des Kaffees, Le Nez du Café, basiert auf dem für Wein, Le Nez du Vin. Dies sind Sammlungen der typischsten Aromen, die in Kaffees und Weinen der Welt zu finden sind. Sie beziehen sich auf Aroma und Geschmack, auf die Wahrnehmung von Nase und Zunge. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Bedeutung für die Lagerung von Kaffee und Wein. Sie können am besten bis zum Genuss konserviert werden, wenn man gewisse Regeln für ihre Aufbewahrung beachtet. Kaffee sollte unter Sauerstoffabschluss möglichst kühl und dunkel aufwahrt werden. Auch Wein mag es kühl, dunkel und ohne große Temperaturschwankungen.

 

Die Rolle des Konsumenten

 

Interessanterweise gibt es aber bei diesen vielen Gemeinsamkeiten einen entscheidenden Unterschied, der erst ganz am Ende zum Tragen kommt. Ist Kaffee erstmal beim Konsumenten angekommen kann leider sehr viel falsch gemacht werden. Wein ist da hingegen deutlich kulanter. Abgesehen von der falschen Lagerung sehr wertvoller Weine, kann man bei Wein nicht viel passieren. Denn Wein wird entkorkt, eventuell dekantiert oder auch nicht und dann ins Glas gegossen. Gut, die Wahl des perfekten Glases für jede Weinsorte ist vielleicht noch ein Punkt, bei dem man als Konsument optimieren kann. Auch die richtige Temperatur kann noch mal deutlich mehr oder weniger aus dem Schluck herausholen. Aber im Großen und Ganzen war es das. Denn das Produkt Wein ist in der Flasche fertig zum Genuss.

 

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Bei Kaffee hingegen gibt es auf dem Weg von der Bohne bis zum gebrühten Getränk noch einige Stolpersteine, die man als Konsument positiv oder eben auch negativ beeinflussen kann. Mahlgrad, Wasserqualität, Wassertemperatur, Brühmethode, Länge des Brühvorgangs ... so viele Variablen hängen vom Verbraucher ab. Und im Gegensatz zu Wein, der oftmals durch Altern verbessert wird, ist die Haltbarkeit von Kaffee nur von kurzer Dauer. Er sollte idealerweise so schnell wie möglich konsumiert werden.

Zudem verteilt sich der Weinanbau auf deutlich mehr verschiedene Regionen. Viele Weingenießer haben Winzer in der Nähe oder waren schon mal auf einem Weingut. Die Länder und Regionen in denen Kaffee angebaut werden kann, sind begrenzt und zumindest aus europäischer Sicht weit weg. Einen Bezug zu den Bauern vor Ort haben die wenigsten. Der Kaffee ist oft wochenlang unterwegs, bevor er im Konsumentenland ankommt und weiter veredelt, also geröstet werden kann. Umso wichtiger ist es, bei Kaffee auf absolute Frische zu achten. Das verändert den Geschmack maßgeblich und sorgt für deutlich mehr Genuss.

 

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